"Wenn ich mich zur Zeit meines Ablebens in Paris befinde und nicht zu weit von Montmartre entfernt wohne, so wünsche ich auf dem Kirchhofe dieses Namens beerdigt zu werden, da ich eine Vorliebe für dieses Quartier hege, wo ich lange Jahre hindurch gewohnt habe", hatte Heinrich Heine in seinem Testament verfügt. Tatsächlich kann man ihn heute auf dem Friedhof zu Füßen des Montmarte besuchen.
Unweit der Basilika Sacre-Coeur, die es zu Heines Zeit noch nicht gab, steht die entzückende mittelalterliche Abteikirche St. Pierre de Montmarte. Im Hof gibt es alljährlich zur Weihnachtszeit einen kleinen Stand mit Heißer Schokolade und "Heißem Wein", ein Fleckchen, wo man die Vorweihnachtszeit einfach nur genießen kann.
Heines eigentlicher Kiez ist das 9. Arrondissement, unterhalb des Montmartre-Hügels gelegen. Das Quartier nennt man wegen der prächtigen, klassisch dekorierten Fassaden heute "Nouvelle Athènes" . Hier traf Heine auch auf seine hochverehrte "Cousine" George Sand und ihre "Musen" Liszt und Chopin, an die das Museum des "Romantischen Lebens" erinnert. Im Faubourg de Montmarte traf Heine jedoch auch manche der Grisetten und Loretten, die den Dichter oft zu Versen inspirierten, genauso oft vom Schreiben abhielten. Seine "Mathilde", die auch heute noch an seiner Seite ist, soll Heine in der heute ältesten Pariser Passage begegnet sein, der Passage des Panoramas.
Wo es in diesem Viertel besonders romantisch war und ist, verrate ich unglaublich gern bei meinen Rundgängen durch die Stadt der Liebe, einiges offenbare ich jedoch auch in meinem Büchlein "Glücksorte in Paris".