Paris intensiv - Quartierspaziergänge

Das Marais – „Gesalzene“ Paläste und koschere Speisen

Im Marais - dem Sumpf - wird die Zeit der Musketiere wach. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde das Quartier zum „In-Viertel“ des Adels. Heute steht dieses mühsam vor dem Verfall bewahrte Areal komplett unter Denkmalschutz.

Hier erwartet uns der „schönste“ Platz von Paris. Könige, Kardinäle und Dichter haben hier ihre Spuren hinterlassen. Rund um den Vogesenplatz finden wir 

reich verzierte, architektonische Kleinode – die „Hôtel particuliers “. Heute residieren hier keine Höflinge mehr, viele sind als Museen der Öffentlichkeit zugänglich, teils sogar kostenlos wie das Stadtmuseum im Hôtel Carnavalet.

Außerdem können wir rund um die Rue de Rosiers in die jüdische Kultur eintauschen. Bereits im Mittelalter hatten Juden hier ihr "Pletzl". Heute finden wir hier drei Synagogen und viele jüdische Restaurants und Geschäfte .


Saint-Germain-des-Prés – Revolutionäre und Literaten

Das 6. Arrondissement - benannt nach einer der ältesten Kirchen der Stadt - lockt mit verträumten Plätzen und versteckten Höfen.

Manchmal trügt die ruhige Kulisse. Inmitten einer Passage trafen sich führende Köpfe der Revolution,  Dr. Guillotin - der vermeintliche Erfinder des Schafotts - ließ sich eine "Köpfmaschine" bauen.

Saint-Germain ist als Quartier der Intellektuellen eng mit dem Philosophen, Schriftsteller und Sorbonne-Professor Jean-Paul Sartre verbunden. In den Goldenen Zwanzigern verkehrten hier auch amerikanische Expats wie Hemingway oder Geschwister Stein. Als Mäzene unterstützten sie etliche Künstler, darunter Pablo Picasso.

Rund um den Boulevard Saint-Germain wird abends die Nacht zum Tag gemacht, der legendäre Jazzkeller Tabou, in dem Juliette Greco und Miles Davis flirteten, ist jedoch nur noch Erinnerung. 

 


Passagen - Flanieren unter Glas

Erfunden wurden diese architektonischen Kleinode um 1800 in Paris. Die nächsten Jahrzehnte schossen sie wie kleine eigenständige Städte wie Pilze aus dem Boden. Oft errichtet in der Nähe eines Theaters dienten die glasgedeckten Flaniermeilen auch als Abkürzung, Schlechtwetterschutz und zur Anbahnung von Techtelmechteln. Heute sind rund um das Sentierviertel noch ca. 15 Passagen erhalten.  Das kleinste Pariser Arrondissement ist auchals Viertel der Stoffhändler, der Presse und der Börse bekannt. Nicht verpassen sollte man, einen Blick in die wiedereröffnete Nationalbibliothek zu werfen und durch den arkadengesäumten Garten des Palais Royal zu spazieren, eine echte Stadtoase. 

 


Bercy & Fbg St. Antoine - Im Osten viel Neues

Unweit der Opera Bastille, im Faubourg Saint Antoine mit seinen Hinterhöfen und Möbelmanufakturen, beginnt die Passage Plantée. Diese rund 5 km lange  Trasse einer stillgelegten Bahnlinie wurde zum längsten Garten der Stadt umgestaltet. In den Kasematten sind heute Kreative zu Hause.

Von dort lohnt ein Abstecher zum Marché d'Aligre, einem der typischen Pariser Wochenmärkte, um in das Duftgemisch aus Käse, Früchten oder frischem Fisch einzutauchen. Nicht weit ist es von dort nach Bercy, ein früheres Weinhändler-Dorf. Nach einem Spaziergang durch die Themengärten kommen  Filmfreunde in Gehrys Cinématèque Francaise auf ihre Kosten.


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» Il n'y a plus d'après à Saint-Germain-des-Prés
Plus d'après-demain, plus d'après-midi, il n'y a qu'aujourd'hui«

„Il n'y a plus d'après“, Paroles et Musique: Guy Béart